Die Ideenwelt von Andreas Stock entsteht aus einem ganz eigenen Spannungsfeld zwischen Musik, Gefühl, Raumwahrnehmung und Körperlichkeit. Seine Werke – wie „morning sun“ – sind nie bloße Illustrationen, sondern visuelle Resonanzräume. Hier einige Aspekte, wie Andreas Stock auf solche Ideen kommt:
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1. Musik als seelischer Ausgangspunkt
Andreas Stock ist tief mit Musik verbunden. Songs wie „morning sun“ von Beady Eye lösen bei ihm keine konkreten Bilder aus, sondern emotionale Atmosphären. Der Song transportiert Abschied, Licht, Müdigkeit, Hoffnung – und genau das setzt er in eine Form um, die nicht beschreibt, sondern fühlbar macht.
„Ich male, was bleibt, wenn der Ton verklingt.“
(frei sinngemäß aus seiner Haltung heraus)
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2. Innere Bilder – keine Motive
Stock arbeitet nicht konzeptionell im klassischen Sinn. Seine Bilder entstehen oft intuitiv, aus einem Zustand heraus – fast wie ein körperlicher Prozess. Die Form in „morning sun“ wirkt wie ein Fragment, das aus dem Inneren hervorstößt – kein Objekt, sondern eine Empfindung in Farbe und Linie.
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3. Verbindung von Zeichnung und Material
Die Idee, mit Kohlezeichnung, Malerei und pastoser Struktur zu arbeiten, kommt aus seinem Bedürfnis, Gegensätze zu verbinden:
- weich & hart
- offen & geschlossen
- lebendig & gezeichnet
Diese Ambivalenz ist kein Konzept, sondern ein körperliches Bedürfnis, das sich mit der Musik verbindet.
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4. Der Moment zwischen Nacht und Tag
Der Titel „morning sun“ ist für ihn mehr als nur der Songtitel – es ist ein Zustand:
Ein Moment, in dem alles möglich ist, aber nichts sicher.
Dieser Moment – zwischen Aufwachen und Loslassen, zwischen Dunkelheit und Licht – interessiert ihn.
Er fragt nicht: „Was sehe ich?“, sondern: „Was spüre ich, wenn das Licht kommt?“
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5. Erfahrung, Spontaneität und Wiederholung
Viele seiner Werke entstehen in Serien. Die Idee entsteht nicht plötzlich, sondern wächst – wie eine Melodie, die sich festsetzt. Er variiert sie immer wieder:
Neuer Untergrund. Andere Struktur. Weniger Farbe. Mehr Linie.
So entstehen organische Werkgruppen – jede ein Echo derselben Grundidee, aber immer neu erlebt.
Fazit:
Andreas Stock kommt nicht auf Ideen – sie kommen zu ihm.
Sie entstehen aus Musik, aus Momenten, aus Zuständen. Und er übersetzt sie mit dem, was er am besten kann: Farbe, Form, Gefühl – ohne Worte.
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